Rhabarber

gibt uns nur zwischen April und Juni die Ehre und gehört somit zu den ersten Frühlingsgenüssen.
Ich bin, um ehrlich zu sein, noch nicht wirklich befreundet mit ihm, aber in einer Zeit, die noch nicht so viel frisches Obst und Gemüse bietet, lockt er mich immer wieder mit seiner schönen roten Farbe. Zum Anschauen finde ich das Gewächs mit seinen großen Grünen Blättern und den langen roten Stängeln ja wunderschön. Er bringt aber neben dem optischen Genuss auch Gutes für unseren Körper.

Wirkung

Warum sollte man Rhabarber essen?

Rhabarber gehört zur Familie der Knöterichgewächse und stammt ursprünglich aus China und Tibet. Seit ungefähr 5000 Jahren wird besonders die Wurzel des Rhabarbers in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) als Heilpflanze (Da Huang, Rdx Rhabarber) eingesetzt.
In der westlichen Küche werden die oberirdischen Stangen verwendet. Sie sind kalorienarm und wie so manches Frühlingsgemüse oder -obst ist er entschlackend, entzündungshemmend und abführend.

Rhabarber ist aber nicht für jeden geeignet, da er wie Spinat und Mangold zu den oxalsäurereichen Lebensmitteln und in größeren Mengen für den Menschen giftig sein kann. Die vor allem in den Blättern enthaltene Oxalsäure ist für einen gesunden Erwachsenen unbedenklich. Durch das Schälen und dünsten kann man den Oxalsäuregehalt auch verringern. Da der Gehalt an Oxalsäure mit zunehmender Reifung steigt, sollte Rhabarber ab Mitte Juni nicht mehr geerntet und verzehrt werden. Kleinkinder, Schwangere, Stillende Mutter und Menschen mit Nierenprobleme, Gicht oder Eisenmangel sollten aber besser keinen Rhabarber essen.

Rezept

Auf der Suche nach guten Rezepten findet man eine Menge Ideen für Süßspeisen, aber auch pikante Kombinationen. Rhabarber harmoniert gut mit Milchprodukten, da sich die Oxalsäure mit Kalzium (der Milch) verbindet. Das so gebundene Kalcium kann im Körper nicht verwertet werden. Immer auf der Suche nach Alternativen zu Milchprodukten, dachte ich mir, ich probiere es alternativ mit einer Mandelcreme. Mandeln haben ja auch einen hohen Kalziumgehalt. Außerdem ist eine Mandelcreme von der Konsistenz sehr ähnlich einer Topfecreme (Quarkcreme).

Rhabarber-Erdbeerkuchen

Die Zubereitung meiner Kuchenvariaton mit Mandelcreme benötigt schon ein wenig Küchenzeit, aber der Geschmack entlohnt für alle Mühe.

Mürbteig – 1. Teil

Zu allererst wir ein klassischer Mürbteig zubereitet. Gerne könnt ihr auch einen Mürbteig ohne Ei wie bei unseren Dolce-Vita-Stangerl zubereiten. Zum Unterschied zu einem Mürbteig für z.B. eine Quiche, wir dem süßen Mürbteig ein wenig Zucker beigemengt. Vermengt alle Zutaten und stellt den Teig für mindestens eine Stunde kalt.
Legt gleich 120g Butter zur Seite, die braucht ihr dann für die Mandelcreme.

Rabarberkompott

In der Zwischenzeit könnt ihr schon damit beginnen, den Rhabarber zu schälen. Dabei verliert er zwar seine schöne rote Farbe, da das Fruchtfleisch meistens grünlich ist. Außer ihr habt das Glück eine rote Variante der guten Stangen zu haben, die vermehrt im Norden Europas vorkommen.
Schneidet die Stangen in schmale Scheiben und lasst sie mit je 2 Esslöffel Zucker und Wasser kurz aufkochen. Wenn der Zucker geschmolzen ist, die Masse auskühlen lassen.
Jetzt ist Zeit für eine kleine Pause.

Mürbteig – 2. Teil

Mandelcreme

Während der Teig vorbäckt und wieder auskühlt, habt ihr Zeit für die nächsten Arbeitsschritte. Für die Mandelcreme werden die weiche Butter und Zucker verrührt und die Mandeln untergerührt. Zuletzt die Eier und Vanillezucker dazugeben und alles cremig rühren.

Erdbeeren

Da zur Rhabarberzeit auch oft schon regionale Erdbeerzeit ist und in meinem Kühlschrank Beides nebeneinander lang, bin ich auf die Idee gekommen auch Erdbeeren in das Kompott unterzumischen.
Gedacht, getan, … Erdbeeren gewaschen und klein geschnitten und in das etwas ausgekühlte Rhabarberkompott untergemischt.

Finale

In die Tartform(en), mit den vorgebackenen und ausgekühlten Mürbteig, füllt ihr nun 1-1,5 Finger hoch die Mandelcreme und verteilt sie gleichmäßig. Die Rhabarber-Erdbeermischung wird auf der Creme verteilt. Nachdem das Obst beim Backen ohnehin noch Fruchtsaft verliert, ist es besser eher weniger vom Kompottsaft zu verwenden. Den kann man herrlich mit Wasser aufspritzen und mit etwas Zitronensaft zu einem erfrischenden Getränk machen.

Jetzt wird der Kuchen nur noch bei 180°C mit Umluft gebacken.