Minestrone

Ein Hauch Italien

Auf der Suche nach guten geschmackvollen Suppenrezepten, vor allem für die Winterzeit, hat mein Mann die Rezeptbücher seiner Großmütter durchforstet. Manche Rezepte sind zum Teil leider nur mündlich überliefert. Er hat das Glück, aus zwei sehr unterschiedlichen kulinarischen Welten, das Beste bekommen zu haben.

Die Großmutter väterlicherseits war eine streng jüdische Frau. Ihre Küche orientierte sich an Köstlichkeiten wie der Tscholent, dessen Geruch, hat man ihm einmal gerochen, einem immer wieder mit Freude an dieses Gericht denken lässt. Natürlich auch ein Schakschuka oder eine goldene Joich, die wohl die beste Hühnersuppe der Welt ist. Natürlich nach dem Rezept der Großmutter.

Mütterlicherseits war es die italienische Küche seiner Großmutter. seine Oma kam aus dem Süden von Italien, einer kleinen Ortschaft an der Amalfiküste. Sie hat meinen Mann und seine Art zu kochen eindeutig geprägt. Tja, wie ich eben vorhin schon sagte, unterschiedlicher geht’s gar nicht.

Minestrone oder „die große Suppe“

Gleich zum Rezept

Eines Tages meinte mein Mann, ob wir denn nicht das Rezept für Minestrone von seiner Oma kochen wollen. Er erinnerte sich, diese Suppe, das eine oder andere Mal, auch von seiner Oma und von seiner Mama bekommen zu haben. Als er mir das Rezept beschrieb, war ich gleich begeistert, denn in diese Suppe kommt nur Gemüse hinein, und dafür bin ich immer zu haben.

Übrigens! Minestrone, kann man mit „große Suppe“ übersetzen. Jede Region Italiens hat ihre eigene Variante dieser herzhaften Suppe, die je nach Jahreszeit und Zutaten variiert. Minestrone ist nicht nur ein Fest für den Gaumen, sondern auch ein Ausdruck der italienischen Esskultur, die Wert auf frische und einfache Zutaten legt. Für Bauern oder Fischer war es früher eine Hauptspeise.

So machen wir Minestrone

Traditionell wird diese Suppe immer mit dem Gemüse gemacht, das gerade zur Verfügung steht. Wir bereiten die Suppe auch ausschließlich mit saisonalen und regionalem Gemüse zu. Karotten und Wurzelgemüse sind die Basis. Zucchini, Champignons, Kohlrabi, Fisolen (grüne Bohnen), Mangold, Erbsen, Spinat und noch viel mehr darf je nach Saison auch in die Suppe hinein.

Die Leidenschaft meines Mannes ist es, das Gemüse möglichst klein zu schneiden. Es ist eine Freude ihm dabei zuzusehen wie, in nur wenigen Minuten, das ganze Gemüse auf Millimeter große Stücke geschnitten ist. Ich glaube deshalb ist das auch ein Gericht, das immer er kochen darf. Ihr könnt das Gemüse selbstverständlich auch größer schneiden, sie schmeckt dann (fast) genauso gut.

Das klein geschnittene Gemüse wird langsam in Olivenöl anbraten. Wichtig ist, dass ihr die Suppe mit feinem Tomatenmark abschmeckt. Unterrühren und kurz anrösten. Nun mit Wasser ablöschen. Heißes Wasser unterbricht den Kochvorgang nicht.

Was auf keinen Fall fehlen darf sind Bohnen, als Sättigungsbeilage aufgrund des Eiweißgehalts. Wer es weniger deftig mag, ersetzt diese mit roten Linsen, sie machen die Suppe ein wenig feiner. Nach ca. 5 Minuten die Bohnen oder Linsen dazugeben. Im Originalrezept meiner Oma, kommt auch noch Teigreis hinein. Kleine Nudeln sind durchaus, als Alternative, auch möglich. Je nach Kochzeit auch die Nudeln in die Suppe geben. Alles 15 Minuten köcheln lassen.
Bei größeren Gemüsestücken kann sich die Kochzeit etwas verlängern, kostet einfach, nach 15 Minute, ob das Gemüse schon weich genug für euch ist.

Zum Abschmecken mit Kräutern, Salz, Pfeffer und Zitrone würzen und in Tellern oder Schüsseln anrichten. Die Oma meines Mannes hat den Grana oder Parmesan, kurz vor dem Servieren einfach so über die Minestrone gerieben.

Küchenzeit Tipp: Kleine Toastscheiben mit Mozzarella überbacken oder kleine Parmesankräcker passen wunderbar zur Suppe. 

Es würde mich freuen, wenn Ihr diese Suppe nachkocht, ich kann sie euch nur wärmstens empfehlen. Eine Anmerkung am Rande: die Küchenzeit, die ihr zum schneiden der Zutaten braucht, könnt ihr euch ja mit italienischer Musik untermalen. So kommt auch ein wenig Urlaubsfeeling auf.

Lasst es euch gut schmecken!

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