Frau genießt

Genuss beginnt hier

Je anspruchsvoller und stressiger unser Alltag ist, desto wichtiger ist es Genuss und Genussfähigkeit ganz aktiv in unser Leben einzubringen. Zu erkennen was uns gut tut und sich Zeit zum Genießen zu nehmen, trägt maßgeblich zu unserer Entspannung bei und erhöht die Lebensqualität.

Die Welt gehört dem, der sie genießt.

Giacomo Leopardi

Genießen macht glücklich

Unter Genuss versteht man in der Positiven Psychologie das bewusste Wahrnehmen und spüren von positiven Emotionen. Bewusst entspannen, loslassen können, mit allen Sinnen wahrnehmen und positive Aspekte aktiv erkennen und benennen, das alles bedeutet genießen.

Positive Gefühle wie Freude, Dankbarkeit, Zufriedenheit, Gelassenheit, Stolz oder Liebe halten uns gesund. Sie fühlen sich nicht nur angenehm an, sondern lösen in unserem Körper einen wahren Hormoncocktail aus. Den brauchen wir, unter anderem, um uns zu entspannen. In regelmäßigen Dosen sorgen positive Gefühle für unsere psychische und physische Gesundheit und können sich sogar stärkend auf das Immunsystem auswirken. Dabei ist es gar nicht notwendig ein Übermaß an Positivem zu initiieren. Oft sind es regelmäßige kleine Dinge, an denen wir uns erfreuen, die uns nachhaltig in positive Stimmung bringen. Ganz nach dem Motto:

Wer einmal durch hohes Gras geht, wird nicht so leicht sichtbar.
Wer den gleichen Weg viele Male geht, wird eine Spur hinterlassen.

Warum fällt es uns aber manchmal so schwer die positiven Gefühle zu erkennen? Negative oder unangenehme Gefühle werden einfach schneller und stärker wahrgenommen als angenehme Gefühle.

Genuss ist (wieder) lernbar

Für viele Menschen ist es aber gar nicht so leicht zu genießen. Kinder sind in der Regel Genießer und schaffen es ganz natürlich im ‚Hier und Jetzt‘ zu sein. Sie können sich einer Sache voll und ganz hingeben. Im Laufe der Entwicklung verlieren wir diese wertvollen Eigenschaften gerne und sammeln immer mehr unangenehme Eigenschaften und merken oft viel zu spät, dass wir von einer Stresssituation in die Nächste schlittern.

Manchmal ist es hilfreich sich an kindliche Genüsse zu erinnern, längst vergessene Lustmomente wiederzuentdecken und regelmäßig in seinen Alltag (wieder) einzubauen.

Mit ein wenig Übung und Achtsamkeit können wir für mehr Genussmomente sorgen. Für den Anfang unterstützt es, sich angenehme, genussvolle Erfahrungen bewusst zu machen und zu sammeln. Zum Beispiel in einer imaginären Schatzkiste. So können unsere Genussmomente jederzeit aktiviert und verstärkt werden.

 Dabei helfen uns beispielsweise unsere 5 Sinne. Ich denke zum Beispiel an:

  • den bestimmten Musikhit meiner Jugend
  • So schmeckt der Sommer Ribisel/Johannisbeeren Kuchen, den ich mit Sommer verbinde
  • einen besonderen Duft, z.B.: Zimt, den ich mit der Weihnachtszeit in Verbindung bringe
  • schöne Fotos aus dem letzten Urlaub
  • das Gefühl beim Abtanzen zu meinem Happysong

Für Fortgeschrittene empfiehlt es sich immer neue Genüsse auszuprobieren und den ‚Schatz‘ zu erweitern.

Genuss im Alltag finden

genussmomente
@canva

Was tut dir gut? Erfreut dich? Entlockt dir ein mmmmh oder ein Lächeln? Was ist für dich Genuss?

  • Bewegung im Grünen
  • eintauchen in wundervolle Musik
  • gemütliche Lesezeit am Sofa
  • ausruhen / entspannen / schlafen
  • Gespräche mit lieben Menschen
  • Essen und Trinken

Genussmomente bedeuten für jeden Menschen etwas anderes.

Freude und Genuss beim Essen

Meinen täglichen Genussmoment hole ich mir aktuell zum Großteil über die Ernährung.

genussmoment essen
@canva

Essen spielt immer schon eine große Rolle, wenn es um Genuss geht. Genussvolle kulinarische Erlebnisse sind wesentliche Bausteine einer ‚gesunden‘ Ernährung, da Essen nicht nur unseren Hunger stillt, sondern auch entscheidend zu unserem Wohlbefinden beiträgt.


Meine 7 Dimensionen von (kulinarischem) Genuss

1. Zeit

Die selbst erteilte Erlaubnis zum Genuss kann positive Effekte auf das körperliche und geistige Wohlbefinden haben. Die richtige Balance zwischen Anspannung und Entspannung und aktives wahrnehmen sind wichtige Eigenschaft um Genuss zu erleben. Das benötigt natürlich Zeit.

Der Mensch hat keine Zeit, wenn er sich nicht Zeit nimmt, Zeit zu haben.

Ladislaus Boros

Zeit auf den Körper zu hören, was ihm gut tut, wonach einem gelüstet. Das ist leichter gesagt als ‚gespürt‘. Dazu helfen uns nicht nur alle Sinne, sondern auch das bewusste hin spüren auf unser Bauchgefühl.

2. Regelmäßigkeit

Ganz wichtig ist es genüssliche Momente regelmäßig zu aktivieren. Wie in vielen Bereichen unseres Lebens werden wir immer besser, je öfter wir uns einer Sache annehmen. Gewohnheiten brauchen Routinen.

Je öfter, umso leichter.
Je leichter, umso lieber.

3. Neue Genüsse entdecken

Unsere Sinne lieben Abwechslung. Immer das Gleiche zu essen oder trinken kann uns langweilig werden. Daher ist es zu empfehlen, sich von Zeit zu Zeit neuen Reizen auszusetzen. Neue Geschmäcker, neue Lebensmittel, neue Lokale auszuprobieren.

4. Einfach genießen

Genießen muss nicht immer aufwendig oder kostspielig sein. Manchmal ist das Einfache, das pure Erlebnis, die kleinen Dinge, die uns von den vielen Reizen unseres Alltags ablenken und entspannen lassen.

Ein Schluck Wasser direkt aus einer Quelle in den Bergen, Kartoffel mit Butter, Beeren direkt vom Strauch gepflückt, … Was sind deine einfachen Genüsse?

5. Weniger ist mehr

Zeitweiser Verzicht oder Bedürfnisaufschub kann das Genusserleben sogar noch intensiver machen. Vorübergehender Verzicht auf Genussmittel, wie beispielsweise Alkohol, Kaffee, Zucker uvm., eröffnet uns die Möglichkeit unsere Genussmomente wieder intensiver zu spüren. Saisonale Ernährung gibt uns hier einen ganz natürliche Art und Weise des Verzichts vor. Spargel ist für mich ein wunderbares Beispiel für saisonalen Genuss. Er macht für mich jeden Frühling zu einer besonderen Zeit. Zu jeder Jahreszeit finde ich meine besonderen jahreszeitlichen Genüsse. Bärlauch, Rhabarber, Erdbeeren, Kürbis, Lebkuchen, …

In der traditionell chinesischen Medizin eignen sich dazu die Dojo Tage. Als Übergang zwischen den Jahreszeiten sind (4 Mal jährlich) 18 Dojo Tage zur Reinigung und Entschlackung vorgesehen.

Ich nütze sie in der kalten Jahreszeit sehr gerne, um noch mehr Zeit und Aufmerksamkeit darauf zu richten, was mir gerade gut tut. Damit werden automatisch auch auf meine Genussmomente intensiver.

6. Die Schönheit genießen

Das Essen soll zuerst das Auge erfreuen und dann den Magen.

J.W. von Goethe

Essen schön anzurichten muss natürlich nicht sein, aber es hilft beim Genuss. Schon allein, weil man sich beim schön Anrichten Zeit nimmt.

7. Gemeinsam essen

„In Gesellschaft schmeckt es gleich viel besser!“ Für Freunde und Familie zu kochen kann Genussmomente gewöhnlich ebenfalls verbessern.

genuss mit freunden essen
@canva

Quellen: Dieser Genuss! (psychologie-heute.de), WEST_A27_Genuss_Psychologie.indd (genusstraining.at) , EB_3_2018_psychologie_des_essens_eine_genussstudie.pdf (veoe.org), Die Facetten des Genusses (nlp-zentrum-berlin.de), Genusstraining: 7 Regeln für mehr Genuss (gesund.at) 01/2022


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